Olympia: Japan als Gastgeber ohne echten Heimvorteil

23.07.2021 23:07
Kann Japans Nationaltrainer Dagur Sigurdsson bei der Heim-Olympiade jubeln? Foto: Imago Images / Pixsell

Dass die gastgebenden Mannschaften bei großen Turnieren überraschen, gab es schon oft. Jüngste Beispiele waren etwa im Handball Katar, das bei der Heim-Weltmeisterschaft 2015 sensationell das Finale erreichte (22:25 gegen Frankreich), oder im Fußball Südkorea, das bei der 2002 in Südkorea und Japan stattfindenden WM Dritter wurde. Japan ist nun bekanntermaßen Gastgeber der Olympischen Spiele – dass die Handballer eine vordere Platzierung erreichen, gilt aber als unwahrscheinlich.

 

„Der Star ist der Trainer“, heißt es bei den Handballern aus dem Land der aufgehenden Sonne. Denn bevor der Isländer Dagur Sigurdsson im Sommer 2017 die Japaner übernahm, war er Coach von Deutschlands Nationalmannschaft, mit der er 2016 nicht nur Europameister wurde, sondern auch den dritten Platz bei den Olympischen Spielen in Brasilien belegte. Weitere Erfolge in der Trainerkarriere des heute 48-Jährigen sind mit den Füchsen Berlin 2014 der Gewinn des DHB-Pokals sowie der dritte Platz im EHF-Pokal. In Japan hat Sigurdsson schon lange einen guten Namen, denn von 2000 bis 2003 arbeitete er schon einmal im fernen Osten, und zwar als Spielertrainer bei Wakunaga Hiroshima.

 

In den seit seiner Rückkehr nach Japan vergangenen vier Jahren hatte Sigurdsson den Vorteil, dass sein Team die Olympia-Qualifikation als Land des Gastgebers bereits sicher hatte. Somit buchten die Asiaten ihr fünftes Olympia-Ticket kampflos; nach Starts 1972 (elfter Platz), 1976 (Neunter) sowie 1984 (Zehnter) hatten die Japaner letztmals 1988 um Edelmetall gekämpft und erneut den elften Rang belegt. Ihr letztes von zahlreichen Testspielen unterlagen die Japaner Mitte Juli klar mit 32:47 (14:18) gegen Frankreich.

 

Sugurdssons Kader gehören nur zwei Akteure an, die ihr Geld in Europa verdienen: Rückraum-Mann Rennosuka Tokuda und der 1,91 Meter große Kreisläufer Shuichi Yoshida stehen beim polnischen Erstligisten SPR Tarnów unter Vertrag. Alle anderen Spieler sind in ihrem Heimatland am Ball, wobei alleine vier für Toyota Auto Body und drei für Toyoda Gosei spielen. Dass die Olympischen Spiele aufgrund der Corona-Beschränkungen ohne Zuschauer stattfinden, hat zur Folge, dass der eigentliche Heimvorteil der Japaner auf ein Minimum zusammenschmilzt und ihre Chancen darauf, positiv zu überraschen, noch weiter sinken.

 

 

Tor

(12) Yuta Iwashita, 21.06.1991 (Toyota Boshoku Kyushu)

(22) Motoki Sakai, 10.11.1995 (Toyoda Gosei)

 

Außen

(21) Rémi Anri Doi Feutrier, 28.09.1989 (Osaki Electric)

(10) Naoki Sugioka, 18.04.1994 (Toyota Auto Body)

(20) Jin Watanabe, 17.01.1990 (Toyota Auto Body)

 

Rückraum

(33) Yuto Agarie, 06.07.1993 (Daido Steel)

(15) Adam Yuki Baig, 21.04.1999 (Zeekstar Tokio)

(38) Kotaro Mizumachi, 13.03.1995 (Toyoda Gosei)

(25) Hiroki Motoki, 14.02.1992 (Osaki Electric)

(18) Kohei Narita, 15.06.1989 (Wakunaga Pharmaceutical)

(41) Rennosuka Tokuda , 15.05.1998 (SPR Tarnów)

(19) Shinnosuke Tokuda, 06.12.1995 (Toyoda Gosei)

(31) Tatsuki Yoshino, 13.07.1994 (Toyota Auto Body)

 

Kreis

(13) Kenya Kasahara, 15.05.1988 (Toyota Auto Body)

(43) Shuichi Yoshida, 26.03.2001 (SPR Tarnów)

 

 

Trainer

Dagur Sigurdsson, 03.04.1973

Internationale Handballföderation

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