Derby zum „richtigen Zeitpunkt“ für HSG Konstanz?

24.10.2025 18:54

Einige bittere Rückschläge musste die HSG Konstanz in den letzten Wochen hinnehmen. Da könnte das stets heiße und emotionale Derby am Samstag (19.30 Uhr) beim HBW Balingen-Weilstetten II zum richtigen Zeitpunkt kommen. 

Balingen mit dickem Ausrufezeichen

Mehr Emotionen, weniger Kopf könnte dabei helfen, sich wieder aus der schwierigen Phase herauszukämpfen, Sicherheit zu gewinnen und wieder zu alter Leistungsstärke zurückzufinden. Auf der anderen Seite scheint Balingen-Weilstetten aktuell in absoluter Topform zu sein und setzte vor einer Woche ein ganz dickes Ausrufezeichen. Gleich mit einem 39:29-Kantersieg fertigte die Zweitliga-Reserve den TSV Neuhausen/Filder ab, der vor einigen Wochen einen Auswärtssieg in Konstanz feierte und als Kandidat für die vorderen Plätze gilt. Die Konstanzer sollten also gewarnt sein vor einer jungen, sehr talentierten Mannschaft, in der sich die Spieler für höhere Aufgaben empfehlen wollen. Nach einigen knappen Niederlagen zu Beginn der Saison scheint sich das Team von Micha Tiemann nun gefunden zu haben.

Saison ist „ein Marathon“

„Vielleicht kommt dieses Spiel nun trotzdem genau richtig für uns“, sagt Kreisläufer Nikita Pliuto. Denn im Derby „zählt weniger die Taktik als andere Dinge. Wir müssen mental da sein und heißlaufen. Dabei sind unsere Fans ganz wichtig.“ Die werden sich wieder zahlreich auf den Weg Richtung Schwäbische Alb begeben und für beste Stimmung sorgen. Trotz der Emotionen gelte es gleichzeitig kühlen Kopf zu bewahren, weiß Pliuto und erklärt: „Wir befinden uns aktuell in keiner geilen Situation. Wir haben uns alle mehr erhofft, gerade nachdem wir letzte Saison schon viel einstecken mussten.“ Noch sei aufgrund der vielen verrückten Ergebnisse an jedem Wochenende und des dicht beisammen liegenden Feldes alles möglich. „Solch eine Saison ist ein Marathon, das wissen wir aus den letzten Jahren“, streicht er heraus. Dennoch benötigt die HSG nun dringend Punkte.

Nikita Pliuto in Nationalmannschaft berufen

Im harten Alltagsgeschäft gab es für den gebürtigen Auricher allerdings sehr erfreuliche Nachrichten. Der Kreisläufer wurde erneut für die Nationalmannschaft von Belarus nominiert und nimmt von 28. Oktober bis 3. November an einem Lehrgang und Turnier in Minsk teil. „Das ist eine große Ehre und Freude für mich“, strahlt der Zwillingsbruder von Maxim Pliuto, der auf Linksaußen eine gute Saison bei der HSG Konstanz spielt. „Das ist etwas Besonderes“, betont er und hofft auf Einsätze in den Turnierspielen gegen Russland, Irak und die B-Nationalmannschaft von Belarus. Große Freude herrscht auch bei seinen Mitspielern und den Verantwortlichen der HSG. Der Wermutstropfen: Damit wird er der HSG am 1. November beim schweren Spiel in Pfullingen fehlen. Umso bedauerlicher ist dieser Umstand, da die HSG im Sommer dem Wunsch des VfL Pfullingen, das die Partie des ersten Spieltages von August auf diesen Termin zu verlegen, zugestimmt hat. Leider wird Pfullingen dem Wunsch der Gelb-Blauen nach Verlegung nun jedoch nicht nachkommen. „Es ist sehr schade, dass Pfullingen uns nicht entgegenkommt. Ich kenne die Hintergründe nicht, aber unsere Jungs werden umso motivierter sein“, ist sich Pliuto sicher.

Zu viele Fehler werden bestraft

Zunächst muss der Fokus ohnehin voll auf dem Derby in Balingen liegen. Bei der HSG ist man intensiv auf der Suche nach den Gründen für die inkonstanten Vorstellungen der letzten Wochen, in denen sich starke Phasen mit schwachen regelmäßig abwechselten und es letztlich oft nicht gelang, sich für erstere zu belohnen. „Die Gründe sind“, so der 25-Jährige, „vielfältig. Es gibt nicht den einen Grund. Uns fehlt die Sicherheit und wir kassieren zu viele Gegentore.“ Woher die plötzlichen Einbrüche kommen, ist ebenfalls schwer zu lokalisieren. Pliuto: „Dafür kann es 1000 Gründe geben. Wenn wir alle wüssten, hätten wir sie abgestellt. Fakt ist, dass wir zu viele Fehler machen und dafür bestraft werden.“

Platz der Knoten ausgerechnet im Derby?

Für ihn gibt es in Balingen keinen Favoriten, wie in so vielen Begegnungen in der 3. Liga Süd. „Die Liga ist komisch und unberechenbar“, findet der 1,96 Meter große Kreisspieler mit Blick auf die zahlreichen Überraschungen und Minuspunkte bei jedem Club. „Auf dem Papier mag es vielleicht sogenannte Favoriten geben – auf dem Spielfeld kann dann aber jeder jeden schlagen“, fasst er den Wahnsinn der ersten Spieltage in der äußert ausgeglichenen Südstaffel zusammen. Viele würden vielleicht nicht mehr mit der HSG rechnen – für den Student des Wirtschaftsrechts aber vielleicht sogar ein Vorteil. Um wieder eine gewisse Lockerheit und Spielfreude zurückzuerlangen – und den Knoten endlich zum Platzen zu bringen. Es würde zu dieser verrückten Liga passen, wenn dies ausgerechnet im Derby beim HBW Balingen-Weilstetten gelingen würde.

Schwere Wochen

Der HSG Konstanz stehen schwere Wochen bevor. Auf das Derby am Samstag beim HBW Balingen-Weilstetten II folgt eine Woche später der Klassiker beim Topteam VfL Pfullingen, ehe erst wieder am 8. November ein Heimspiel gegen den TSB Heilbronn-Horkeim bestritten werden darf.

 

Quelle: PM HSG Konstanz

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