TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Er war im Mittelrhein-Handball eine echte Marke. An der Seitenlinie leidenschaftlich, emotional und impulsiv. Abseits des Spielfeldes herzlich und gesellig, einer, den man einfach gerne haben musste. Nun ist unser ehemaliger Trainer Stefan Filip verstorben. Die Nachricht seines Todes hat nicht nur beim TV „Jahn“ Köln-Wahn für große Traurigkeit gesorgt.

Stefan war in seiner ersten Amtszeit von Januar 2006 bis November 2007 Trainer der 1. Herren-Mannschaft der Blau-Weißen. Die Startbedingungen waren schwierig: Als der gebürtige Rumäne übernahm, lag das Team im Abstiegskampf der Oberliga fast schon hoffnungslos zurück. Doch schnell impfte er seinen Spielern jene Grundtugenden ein, die es brauchte, um die Wende greifbar zu machen. Fleiß, Disziplin und harte Arbeit, gepaart mit markigen Sprüchen, für die er auf all seinen Stationen im Großraum Köln bekannt war.

Stefan war ein Trainer der „alten Schule“, dessen Maßnahmen dank einer starken Aufholjagd fast noch zum nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt gereicht hätten. Ebenso versöhnlich war das, was folgte: In der anschließenden Saison schaffte der TV Wahn unter Stefans Regie den sofortigen Wiederaufstieg.

Später kam dann eine weitere, die konsequente Seite, von Stefan zum Vorschein, als er nach einem Fehlstart in die Oberliga von seinem Amt zurücktrat. Er war ein gerader, ein ehrlicher Typ. Beim Abschied standen nicht nur dem scheidenden Trainer Tränen in den Augen. Es war schließlich eine besondere Beziehung entstanden, weil Stefan es verstanden hatte, auch nach der samstäglichen Schlusssirene für ein Miteinander zu sorgen, das er selbst vorlebte.

Auch deshalb brach der Kontakt zu ihm nie ab. Und so kam es rund vier Jahre später zu einer zweiten Zusammenarbeit. Erneut war sich Stefan nicht zu schade, in komplizierter Lage einzuspringen, diesmal in der Landesliga, in die der Verein zwischenzeitlich abgerutscht war. Und erneut gelang es ihm, für Stabilität zu sorgen. 2013 glückte dann als Höhepunkt ungeschlagen die langersehnte Rückkehr in die Verbandsliga. Es war eine der schönsten Wahner Spielzeiten des vergangenen Jahrzehnts.

Stefan arbeitete im Anschluss an seinen endgültigen Abschied aus Wahn im Frühjahr 2014 noch für den HSV Bocklemünd und den TuS Rheindorf, ehe er sich aus dem Handball zurückzog, weil die gesundheitlichen Beschwerden immer stärker wurden. Seine Heimat blieb bis zuletzt Königswinter am Fuße des Siebengebirges, wo er über viele Jahre hinweg für die gleichnamige HSG samt Vorgängervereinen an der Seitenlinie gestanden hatte.

Wir sind in Gedanken bei seinem Sohn Christian und allen, die Stefan nahe standen. Danke für die schöne Zick, Coach!

Foto: Thomas Schmidt (www.flickr.com/df8kk)